Bilshäuser Madonna

Bedeutendstes Objekt der Kirchenkunstsammlung im Städtischen Museum Göttingen

Bei der Ausstellung in Hannover wurde das barocke Jesus-Kind von der romanischen Madonna getrennt

Reliquienreste aus dem Kopf der Figur, die 1960 bei einer Restaurierung entdeckt wurden

Die um 1150 entstandene romanische „Thronende Madonna“ ist die älteste bekannte Heiligenfigur aus Bilshausen. Sie gehört heute dem Städtischen Museum Göttingen.

Dorthin war die Figur 1895 gelangt, als der Duderstädter Antiquitätenhändler Carl Anton Gläse für das neu gegründete Göttinger Museum ausrangierte Devotionalien aus Kirchen im Eichsfeld aufspürte. Die Bilshäuser Madonna ist nach Ansicht des Museumsleiters Ernst Böhme heute das kunsthistorisch bedeutendste Objekt der Kirchenkunstsammlung.

Zuletzt war die Figur in der Marienausstellung „Madonna : Frau, Mutter, Kultfigur“ zu sehen, die das Niedersächsische Landesmuseum Hannover vom 16. Oktober 2015 bis 14. Februar 2016 präsentiert hat.

Inzwischen ist die Leihgabe wieder zurück in Göttingen. Wegen der laufenden Sanierungsarbeiten im Städtischen Museum ist eine Besichtigung zur Zeit nicht möglich

Beschreibung

Die Sitzfigur der Maria ist aus Lindenholz geschnitzt und hat eine Höhe von 114 cm.

Unterarme und Hände der Gestalt fehlen heute. Details der Figur lassen erkennen, dass auf dem linken Oberschenkel die ebenfalls nicht erhaltene Figur eines Jesus-Kindes zu ergänzen ist. Die linke Hand wird wohl das Kind umfangen haben, in der Rechten dürfte man einen Zepter oder Apfel vermuten.

Das farbig gefasste Kind ist eine barocke Ergänzung aus dem 17. Jahrhundert.